Deutscher Jiu Jitsu Bund

Am 8. Dezember war das Dojo des Bujindo Mülheim erneut die Bühne einer der wichtigsten Veranstaltungen im Kalender des Deutschen Jiu Jitsu Bundes: Den Dan-Prüfungen. Dieses besondere Ereignis bietet nicht nur den Anwärtern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, sondern verdeutlicht auch die Bedeutung von Disziplin, Respekt und kontinuierlicher Weiterentwicklung, die im Zentrum der Philosophie des Jiu Jitsu stehen.
 

Der Weg zur Prüfung

Eine Dan-Prüfung ist weitaus mehr als nur eine Demonstration von Techniken – sie ist das Ergebnis jahrelanger Vorbereitung. Zahlreiche Pflichtlehrgänge, unzählige Stunden des Übens und das stete Streben nach Perfektion bilden die Grundlage dafür, dass die Prüflinge an diesem Tag die Matte betreten konnten. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Kata, die als ein zentrales Element der Prüfung nicht nur Präzision, sondern auch das Verinnerlichen der Bewegungsphilosophie verlangt. Darauf aufbauend wird ein umfassendes Prüfungsprogramm absolviert, das Angriffe und Verteidigungen aus nahezu allen Lebenslagen beinhaltet – von waffenlosen Techniken bis hin zur Verteidigung gegen Messer, Kurz- und Langstock sowie Schusswaffen. Besonders anspruchsvoll sind die Waffentechniken, bei denen Präzision und Sicherheit höchste Priorität haben.
 


 

Die Bedeutung der Improvisation

Nach den vorbereiteten Techniken folgt der sogenannte „Kreis“, eine dynamische Prüfungssituation, in der die Kandidaten unter großem Druck improvisieren müssen. Diese Phase fordert die Flexibilität und das Verständnis der Prüflinge, das Gelernte situationsgerecht anzuwenden. Nicht nur die Technik, sondern auch die mentale Stärke wird dabei sichtbar – ein elementarer Bestandteil des Do-Gedankens.
 


 

Die Rolle der Prüfer

Das Prüfungskomitee setzt sich aus hochqualifizierten Jiu Jitsu Meistern zusammen, die durch ihre Erfahrung und geschulten Augen jede Bewegung genau bewerten können. Bei dieser Prüfung bestand das Komitee aus Harald Westrich (7. Dan), Frank Reichelt (6. Dan) und Stefan Brandt (3. Dan). Die Anforderungen an die Prüflinge sind hoch: Neben der Mindestpunktzahl von 4,5, die für das Bestehen notwendig ist, liegt der Anspruch bei vielen deutlich höher. Das Streben nach Perfektion – symbolisiert durch die theoretisch erreichbare Note 6,0 – spiegelt die grundlegende Haltung des Jiu Jitsu wider, niemals mit dem Erreichten zufrieden zu sein.
 


 

Philosophie und Tradition

Jiu Jitsu ist mehr als ein Sport – es ist eine Lebensphilosophie, die Körper und Geist formt. Der stete Wechsel aus Lernen, Korrigieren und Üben ist das Fundament für die Entwicklung eines jeden Praktizierenden. Eine Dan-Prüfung ist nicht nur ein Ziel, sondern auch der Beginn eines neuen Abschnitts auf dem Weg (Do), der kontinuierliches Streben nach Höherem verlangt.
 


 

Ein festlicher Abschluss

Die Prüfungen enden traditionell mit einer feierlichen Zeremonie, bei der die neuen Dan-Träger ihre Urkunden erhalten. Dies ist nicht nur eine Anerkennung ihrer Leistung, sondern auch eine Verpflichtung, das Erlernte weiterzugeben und die Werte des Jiu Jitsu zu bewahren. Mit Stolz und Dankbarkeit haben die Teilnehmer den Prüfungstag abgeschlossen, wohl wissend, dass der wahre Test die tägliche Praxis und die Weitergabe des Wissens bleibt.

Der Deutsche Jiu Jitsu Bund gratuliert:
  • Pascal Laqua, Zen-Bogyo-Do zum 3. Dan Jiu Jitsu
  • Tanja Behning, TSV Viktoria zum 2. Dan Jiu Jitsu
  • Sonja Föhst, Zen-Bogyo-Do zum 1. Dan Jiu Jitsu
  • Martin Hoffmann Kishido TVH zum 1. Dan Jiu Jitsu
  • Yannik Pehl, Jiu-Jitsu Club Ransbach-Baumbach zum 1. Kyu Jiu Jitsu

Text und Bilder: DJJB