Deutscher Jiu Jitsu Bund

Judo, der sanfte Weg, war in unserem Jiu Jitsu Verbandsstil seit jeher stark vertreten, auch aufgrund unserer Gründungsgeschichte. So finden sich vielen Judo Technikelemente im Prüfungsprogramm wieder.
Um diese Wurzeln stetig zu erhalten bzw. zu verbessern, fand am 3. September ein Lehrgang zu den aktuell gelehrten Judotechniken unseres Verbandes im Dojo des TSV Viktoria 1898 Mülheim a.d. Ruhr statt. Achim Wiemer 4. Dan Jiu Jitsu und 2. Dan Jiudo hatte sich zum Ziel gesetzt, den anwesenden Jiu Jitsuka für alle Judo Wurftechniken des DJJB das technische Prinzip aufzuzeigen und zur Verdeutlichung auch mögliche Kombinationen bzw. Konterwürfe zu vermitteln.

Neben dem technischen Prinzip hat Jigoro Kano, der Begründer des modernen Judo, auch das moralische Prinzip definiert, welches man als "gegenseitige Unterstützung" definieren kann. Mit diesem positiven Lehrgangsmotto wurden den Teilnehmern, als verbindendes Element zwischen der Judo Grundtechnik und einer Jiu Jitsu Abwehrtechnik, auch Beispiele zur Anwendung in der Selbstverteidigung gelehrt.
Die Einteilung der Judowurftechniken erfolgte in die vier Gruppen Bein-Würfe (Ashi-waza), Hüftwürfe (Koshi-waza), Handtechniken (Te-waza) und Selbstfallwürfe (Sutemi-waza). Allein diese Einteilung hilft schon beim Erkennen der wesentlichen Wirkungsprinzipien, die z.B. bei den Beinwürfen aus Fegen, Sicheln, Blockieren oder Einhaken bestehen können. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Übung des Wurfs De-ashi-barai. Diese Fegetechnik lässt sich durch Tsubame-gaeshi kontern, aber auch z.B. mit Ko-uchi-gari kombinieren.
Gerade Fuß-Fegetechniken haben sich auch im Distanzkampf als sehr effektive Technik bewährt. Deshalb wurde diese Technik als lockere Übung mit verschiedenen Partnern ausprobiert. Anschließend folgten verschiedene Würfe aus der Koshi-waza und Te-waza. In der letzteren Gruppe wurde mit Ryo-ashi-dori eine Technik gezeigt, die in anderen Kampfsportarten ebenfalls breite Anwendung findet. Um auf einen solchen Angriff angemessen reagieren zu können, wurde u.a. der Konter mit Taware gaeshi geübt.
Opferwürfe (Sutemi-waza) haben ihre Berechtigung im Prüfungsprogramm des DJJB, beinhalten aber den Nachteil, dass man sich freiwillig in die Bodenlage begibt, was man bei einem körperlich überlegenen Gegner vermeiden sollte. Daher ist hier besonders auf die korrekte Ausführung unter Ausnutzung des eigenen Körpergewichts zu achten. Zudem gilt es so schnell wie möglich die Kontrolle in der Bodenlage zu erlangen.
Insgesamt verging die Zeit aufgrund der fleißigen Mitarbeit wie im Flug, sodass die Teilnehmer am Ende des Lehrgangs erschöpft, aber um viele neue Eindrücke und Anregungen für ihr weiteres Training der Judotechniken bereichert, den Heimweg antraten.
 

Text, Fotos: A. Wiemer