Deutscher Jiu Jitsu Bund

...Kinder- und Jugendwart des Deutschen Jiu Jitsu Bundes

David Djakovic


Das Interview führten die Pressereferenten Volker Schwarz und Andreas Dolny:

Wir kennen uns ja schon seit vielen Jahren... Möchtest Du Dich den Lesern kurz vorstellen?

Hi, ich heiße David Djakovic (2. Dan Jiu Jitsu, 1. Kyu Jiudo), bin 32 Jahre alt und komme aus dem schönen Mülheim an der Ruhr 😊 Mein Heimverein ist der BUJINDO e.V., ebenfalls in Mülheim.

Seit wann bist Du Kinder- und Jugendwart des DJJB?

Kinder- und Jugendwart im DJJB bin ich seit Anfang 2020.

Wie bist Du zum Jiu Jitsu gekommen?

Die Frage ist relativ schnell und einfach beantwortet: Mein Vater (Josef Djakovic, 9. Dan Jiu Jitsu, Präsident KID/DJJB) ist gleichzeitig der Vereinsleiter des BUJINDO e.V. in Mülheim. Da bleibt einem nicht so viel übrig... Nein, Spaß beiseite – ich bin da quasi reingewachsen und kannte es von Kind auf nicht anders. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass es so war und ich in meiner Kindheit so viel Zeit auf der Matte verbringen durfte.

Hättest Du als Kind gedacht, dass Du mal so weit kommen würdest?

Also, als Kind, muss ich ehrlich gestehen, hatte ich gar nicht das Ziel irgendwelche Gürtel oder Dan Grade zu bekommen. Ich hatte einfach Spaß beim Training.

Hast Du in Deinem Leben weiteren Kontakt mit Budo-Sportarten gehabt?

Ja, ich habe als Kind mit Jiudo angefangen. Das mache ich auch heute noch sehr gerne neben dem Jiu Jitsu Training. Jiudo ist für mein Jiu Jitsu, so wie ich es gelernt habe (und noch lerne :-), eine super Grundlage.
Außerdem habe ich eine Zeit lang Luta Livre trainiert, um meinen Bodenkampf etwas zu verbessern. Beides war/ist eine super Ergänzung zu meinem Jiu Jitsu Training.

Gibt es etwas, was Jiu Jitsu für Dich von anderen Kampfkünsten & Kampfsportarten unterscheidet?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wie es in anderen Kampfkünsten oder Kampfsportarten hinsichtlich des Umgangs mit Unterschieden und Gemeinsamkeiten praktiziert wird, aber was ich am Jiu Jitsu auf jeden Fall schätze, ist, dass es keine Einschränkungen gibt: Im Jiu Jitsu wird mit allem gearbeitet, damit meine ich zum Beispiel, Tritte, Schläge, Würfe; aber auch Hebel, Würger und Waffen.
Man kann sich individuell spezialisieren und immer weiterentwickeln, über den großen Tellerrand des Budo schauen und alles für sein Jiu Jitsu verwerten. Das ist es, was Jiu Jitsu für mich so interessant macht.

Was war Dein coolstes Erlebnis in Deiner Laufbahn auf der Matte?

Also, ein sehr schönes Erlebnis (ohne eingebildet zu klingen) war für mich, als ich mit meinem Bruder und Uke, Marijo, auf den Deutschen Meisterschaften in der Kategorie Kata eine Goldmedaille gewonnen habe. Das liegt zum einen daran, dass die Konkurrenz in meinen Augen sehr gut war, dann freut man sich natürlich umso mehr.
Der Hauptgrund ist zum anderen aber, dass wir am Anfang, als wir die ersten Kata Techniken gelernt haben, gar nicht so dafür gebrannt haben… eher war das Gegenteil der Fall 😊.
Mein Vater hat uns dann zu unserem Glück „gestupst“. Inzwischen ist Kata für mich etwas sehr Besonderes. Sollten dieses Interview Mitglieder aus dem BUJINDO e.V. lesen, war meine coolste Mattenerfahrung natürlich die Goldmedaille 2018 in der Kategorie Team 😊. Auch hier ist bitte alles mit einem Augenzwinkern zu verstehen.

Was ist für Kinder und Jugendliche, die Jiu Jitsu üben, besonders wichtig?

Ich finde es besonders am Anfang sehr wichtig, alle Grundtechniken gut zu beherrschen. Ob es nun die Fallschule, Schläge oder Tritte sind – auf diesen Grundtechniken baut alles Weitere auf.

Welche Lehrgänge bietest Du mit Deinem Team an?

Aktuell biete ich jeweils ein bis zwei Kinder- und Jugendlehrgänge pro Halbjahr an. Am Anfang möchte ich mir erst einmal ein Bild über unseren Nachwuchs machen, um dann zu entscheiden, was noch möglich ist und wo die Reise hingeht.

Was ist der Unterschied zwischen Kinder- und Jugendlehrgängen einerseits und dem Training im Heimdojo andererseits?

Im heimischen Dojo kennt man natürlich jeden, das macht Vieles einfacher und man kann individuell auf den Einzelnen eingehen. Bei Lehrgängen hat man meistens neue/unbekannte Leute mit neuen Herausforderungen.
Die regen mich dann zum Nachdenken an und das macht mir Spaß.

Was planst Du für das nächste Jahr?

Na gut, wenn es die Corona Situation zulässt, würde ich gerne die angesprochenen Kinder- & Jugendlehrgänge abhalten und eventuell erweitern. Des Weiteren würde ich gerne den großen Otterbacher Lehrgang wieder besuchen, und wenn die aufgrund von Corona ausgefallene Deutsche Meisterschaft nachgeholt wird, steht meinem persönlichen Jiu Jitsu Jahr nichts mehr im Wege 😊.

Was ist Dein nächstes Ziel?

Meinen 3. Dan im Jiu Jitsu zu machen.

Hast Du einen Tipp für Kinder und Jugendliche, die mit Jiu Jitsu anfangen wollen?

Probiert es auf jeden Fall aus, fragt in Eurer Stadt nach einem Probetraining. Im Jiu Jitsu ist wirklich für jeden etwas dabei, und wir haben im ganzen DJJB so viele super Vereine mit großen Kinder- & Jugendgruppen.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für Deine Ziele!