Abwehr von gefassten Angriffen, Teil 1 – Motto: "Wir nehmen, was wir bekommen können"
Die Verteidigung gegen gefasste (Körper-)Angriffe hat sowohl in der Prüfungsordnung des Deutschen Jiu Jitsu Bundes als auch in der realistischen Selbstverteidigung einen hohen Stellenwert. Um dieses wichtige Thema gemeinsam zu erarbeiten, fanden sich am Samstag, den 23.02.2019, motivierte Jiu-Jitsuka unter Leitung von Frank Reichelt (5. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer DOSHINKAI e. V.) im ZANSHIN-Dojo Erftstadt zusammen. Unterstützung erhielt Frank von Co-Referent Alexander Galk (3. Dan Jiu Jitsu, Co-Trainer DOSHINKAI e. V.).
Dieser Lehrgang stellte den ersten Teil einer zweigeteilten Lehrgangsserie unter dem Thema: Abwehr gegen gefasste Angriffe dar.
Stefan Brandt (3. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer PSV Krefeld – Abt. Jiu Jitsu) wird im September die Unterrichtung des zweiten Lehrgangsteils in Erftstadt übernehmen.
Nach einer kurzen inhaltlichen Instruktion und einem leichten Warm-up folgte unmittelbar die Fallschule. Hier lag das Augenmerk auf der aktiven Zehenhaltung, um ein optimales Aufstehen zu gewährleisten. Die regelmäßige Übung der Fallschule ist ebenso wichtig wie die Abwehrtechnik, denn schadenfreies Fallen stellt die Grundlage des verletzungsfreien Trainings dar. Nach erfolgtem "Einrollen" stand der technische Abwehrteil auf der Agenda. Frank startete mit (An-)Griffen gegen die Handgelenke in verschiedenen Variationen.
Ohne diese obligaten Grundvoraussetzungen droht die Verteidigung zu scheitern. Somit stellt sich die Abwehrsituation gegen einen offenbar "einfachen" Griff gegen das Handgelenk als ein sehr komplexes Konstrukt mit vielen Finessen dar. Als Steigerung wurde die Verteidigung gegen Doppelnelson thematisiert. Steigerung, da sich der Angreifer im geschützten Bereich auf der Rückseite befindet. Auch hier steht das zügige Vollziehen von reaktiven Verteidigungshandlungen im Vordergrund: Schwerpunktsenkung, Ausführen einer Schocktechnik, die unentbehrliche Kontrolle der oberen Extremität(en) durch Hebeltechniken sowie letztlich die Sicherung des Angreifers in Bodenlage.
Nach verschiedenen Verteidigungssituationen im Stand, an der Wand und in der Bodenlage, resümierte Frank: "Es geht nicht um die exakte Umsetzung der hier vorgestellten Technik, sondern um die Verinnerlichung und Beherrschung der Prinzipien des Jiu Jitsu – hier mit dem zu arbeiten, was wir kriegen können." Diese sind das Fundament für Technikvielfalt, Individualität und Weiterentwicklung im Sinne des Do.
Ein großer Dank geht an Denis Heinrich (4. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer ZANSHIN-Dojo) für die umfängliche Betreuung vor Ort. Der im Dojo herrschende positive Geist und die angenehme, freundschaftliche Atmosphäre führten dazu, dass die Stunden wie im Flug vergingen.
Fazit: Ein rundum gelungener Lehrgang!
Die Verteidigung gegen gefasste (Körper-)Angriffe hat sowohl in der Prüfungsordnung des Deutschen Jiu Jitsu Bundes als auch in der realistischen Selbstverteidigung einen hohen Stellenwert. Um dieses wichtige Thema gemeinsam zu erarbeiten, fanden sich am Samstag, den 23.02.2019, motivierte Jiu-Jitsuka unter Leitung von Frank Reichelt (5. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer DOSHINKAI e. V.) im ZANSHIN-Dojo Erftstadt zusammen. Unterstützung erhielt Frank von Co-Referent Alexander Galk (3. Dan Jiu Jitsu, Co-Trainer DOSHINKAI e. V.).
Dieser Lehrgang stellte den ersten Teil einer zweigeteilten Lehrgangsserie unter dem Thema: Abwehr gegen gefasste Angriffe dar.
Stefan Brandt (3. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer PSV Krefeld – Abt. Jiu Jitsu) wird im September die Unterrichtung des zweiten Lehrgangsteils in Erftstadt übernehmen.
Nach einer kurzen inhaltlichen Instruktion und einem leichten Warm-up folgte unmittelbar die Fallschule. Hier lag das Augenmerk auf der aktiven Zehenhaltung, um ein optimales Aufstehen zu gewährleisten. Die regelmäßige Übung der Fallschule ist ebenso wichtig wie die Abwehrtechnik, denn schadenfreies Fallen stellt die Grundlage des verletzungsfreien Trainings dar. Nach erfolgtem "Einrollen" stand der technische Abwehrteil auf der Agenda. Frank startete mit (An-)Griffen gegen die Handgelenke in verschiedenen Variationen.
Gemäß dem Lehrgangsmotto stand die grundsätzliche Fixierung der Griffhand des Angreifers im Vordergrund, um sich vor einem möglichen Folgeangriff durch banales Loslassen zu schützen. Ein derartiger Kontrollverlust hat immense Folgen und gefährdet letztlich den Erfolg der Selbstverteidigung massiv. Daneben wies Frank auf weitere essentielle Prinzipien der effektiven Verteidigung hin – Unterleibschutz, Schocktechnik, Leichtfüßigkeit, konsequentes Handeln und Körperhaltung.
Ohne diese obligaten Grundvoraussetzungen droht die Verteidigung zu scheitern. Somit stellt sich die Abwehrsituation gegen einen offenbar "einfachen" Griff gegen das Handgelenk als ein sehr komplexes Konstrukt mit vielen Finessen dar. Als Steigerung wurde die Verteidigung gegen Doppelnelson thematisiert. Steigerung, da sich der Angreifer im geschützten Bereich auf der Rückseite befindet. Auch hier steht das zügige Vollziehen von reaktiven Verteidigungshandlungen im Vordergrund: Schwerpunktsenkung, Ausführen einer Schocktechnik, die unentbehrliche Kontrolle der oberen Extremität(en) durch Hebeltechniken sowie letztlich die Sicherung des Angreifers in Bodenlage.
Alle Teilnehmer setzten diese Aspekte sehr gut in die Tat um. Den letzten Lehrgangsteil übernahm Co-Referent Alexander und wies auf die Wichtigkeit schnellen und beherzten Handelns hin: "Würgegriffe sind hochgradig lebensgefährliche Angriffe, es zählt jede Sekunde!" Er stellte die Grundlagen aus medizinischer Sicht kurz vor und erarbeitete gemeinsam mit den Lehrgangsteilnehmern die Gefahren und Folgen des Würgens auf den menschlichen Körper. Bei festem Würgegriff steht ein sehr knappes Handlungszeitfenster von ungefähr zehn Sekunden zur Verfügung, bis die Bewusstlosigkeit einsetzt. Demzufolge muss die erste Abwehrreaktion zwingend konsequent und effektiv sein, um die Blutzirkulation des Gehirns zu gewährleisten und um letztlich das Leben zu retten.
Nach verschiedenen Verteidigungssituationen im Stand, an der Wand und in der Bodenlage, resümierte Frank: "Es geht nicht um die exakte Umsetzung der hier vorgestellten Technik, sondern um die Verinnerlichung und Beherrschung der Prinzipien des Jiu Jitsu – hier mit dem zu arbeiten, was wir kriegen können." Diese sind das Fundament für Technikvielfalt, Individualität und Weiterentwicklung im Sinne des Do.
Ein großer Dank geht an Denis Heinrich (4. Dan Jiu Jitsu, Cheflehrer ZANSHIN-Dojo) für die umfängliche Betreuung vor Ort. Der im Dojo herrschende positive Geist und die angenehme, freundschaftliche Atmosphäre führten dazu, dass die Stunden wie im Flug vergingen.
Fazit: Ein rundum gelungener Lehrgang!
Text: Alexander Galk
Photos: Nadine Reichelt