Deutscher Jiu Jitsu Bund

Frauen-Lehrgänge sind immer Lehrgänge mit besonderem Inhalt.
So hatte der Referent Bernd Kampmann (7. Dan Jiu Jitsu) beim letzten Lehrgang im November natürlich auch entsprechende Themen vorbereitet. Ein Lehrgang steht und fällt mit der Vorbereitung.
Das Dojo des Bushido Mülheim war mal wieder perfekt vorbereitet – vielen Dank dafür schon an dieser Stelle –, somit konnten sich alle auf den Lehrgang mit dem Thema: Abwehr gegen frauenspezifische Angriffe/ Bearbeiten spezieller Situationen in Theorie und Praxis konzentrieren.
Der Lehrgangsleiter Bernd Kampmann hatte insgesamt drei Themen vorbereitet. Hierzu gehörte auch Theorie als Input.
 


Hierbei wurden u.a. die folgenden Fragen lebhaft diskutiert: Wie komme ich nach Hause? Welche Hindernisse oder Gefahren könnten bestehen? Wo bekomme ich im Ernstfall Hilfe? Schon im theoretischen Teil wurde deutlich, dass auch die gedankliche (mentale) Vorbereitung eine wichtige Funktion im Rahmen der (realen) Selbstverteidigung hat. Im zweiten Teil ging es um das praktische Verhalten, wenn die Frau im PKW mitgenommen wird.
Hierbei ging es u.a. um die folgenden Fragestellungen, welche an konkrete Situationen gebunden sind: Wie ist die PKW-Tür zu öffnen? Wie ist der Gurt zu lösen? Wann ist der richtige Moment zur Verteidigung, wann zur Flucht? Welche Abwehrtechniken stehen zur Verfügung? Auch diese Fragestellungen wurden im Rahmen des Lehrgangsgeschehens intensiv behandelt.
Im dritten Teil ging es um die besondere Situation in Bodenlage. Hier ist insbesondere zu beachten, dass der Angreifer eventuell kräftemäßig, als auch gewichtsmäßig überlegen ist. Wann ist also der richtige Zeitpunkt, sich zu verteidigen, ohne seine Energien unnötig zu verschwenden? Sehr intensiv wurden diese Fragestellungen diskutiert und auch praktisch bearbeitet. Es wurde schnell deutlich, dass Theorie und Praxis zwei Seiten einer Medaille sind. Ohne Theorie fehlt die eine Hälfte, ohne Praxis die andere. Vollständigkeit erwirbt die/der Übende erst durch das ausgewogene Verhältnis von Theorie und Praxis.
 


Abschließend verlas der Referent, welcher während des Lehrgangs stets ein offenes Ohr für die Fragen und Überlegungen seiner Lehrgangsteilnehmer hatte, noch eine Kurzgeschichte, in der es grundsätzlich um die positiven und negativen Sichtweisen in unserem Leben ging. Dieser Blick auf beide Sichtweisen ist sehr wichtig, weil er (der geschulte vielschichtige Blick) auch das Jiu Jitsu mit seinen Säulen der Selbstverteidigung, der Kampfkunst, des Sportes und der Philosophie unser Leben betrifft – ob es die Notwendigkeit konsequenter Selbstverteidigung gegenüber einem Aggressor mit negativer Absicht oder das Üben im Dojo aus der Freude am Üben selbst ist.
Fazit: Es war ein interessanter und motivierender Lehrgang. Alle Teilnehmer haben viele neue Anregungen für das Training mitgenommen.

Text und Fotos: Bernd Kampmann