Deutscher Jiu Jitsu Bund

Am Karnevalssonntag, den 11. Februar 2018, durfte der Jugendwart des Landesverbandes NRW des Deutschen Jiu Jitsu Bundes André Rasche (4. Dan Jiu Jitsu, 2. Dan Jiudo) wieder mit Freude einen Kinderlehrgang ausrichten. Der Austragungsort war diesmal das Dojo des Bushido Mülheim.
Eine große „Truppe“ von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren traf sich am Sonntagvormittag um sich eines besonderen und sensiblen Themas anzunehmen, welches zu einer guten Haltung heranwachsen darf: „Ich bin nicht schüchtern!“ – Gerade in der heutigen Zeit, durch die große Anzahl von „schlechten“ und auch verunsichernden Nachrichten im Internet und sonstigen Medien irritiert, wird man ständig darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es doch ist, dass man seinen Kindern einige elementare Verhaltensregeln mit auf den Weg gibt, damit sie selbstbewusst und sicher durchs Leben gehen.
Unter spielerischer Anleitung versuchte André den jungen Teilnehmern den Unterschied zwischen einem schüchternen und einem selbstbewussten Auftreten zu vermitteln. Egal, ob man groß oder klein, Mädchen oder Junge, dick oder dünn, Ausländer oder Deutscher ist, jeder kann in eine Situation geraten, in der man zum Opfer (eines Unrechts oder einer schlechten Tat) wird. Doch jeder kann sich schützen und kann sich aktiv durch seine äußere, aber auch innere Haltung einen „Schutzpanzer“ anlegen.
Die äußere Haltung wird bestimmt durch einen aufrechten Gang, einen klaren Blick und ruhige Atmung. Die innere Haltung wird gestärkt durch das Wissen, auf bestimmte Situationen so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Dies ist ein Ziel des Kindertrainings im Deutschen Jiu Jitsu Bund, und dies sollte sich auch an diesem Tag im Lehrgang für Kinder widerspiegeln.
Jeder Kinderlehrgang wird durch viele Spiele kurzweilig gestaltet. Insbesondere das Aufwärmtraining mit vielen Kennenlernspielen durfte an einem Karnevalssonntag nicht ohne die passende Musik ablaufen. In der darauffolgenden Fallschule wurde viel Wert auf eine korrekte Haltung gelegt. Noch vor der Pause wurde der richtige, selbstbewusste Gang und das richtige Auftreten geübt. Immer zwei Schüler mussten im Rahmen einer Übung durch eine Gasse von Schülern laufen, einmal schüchtern und beim zweiten Mal selbstbewusst.
Im Anschluss wollte André wissen, wie sie sich dabei in der Rolle des „Schüchternen“ bzw. „Selbstbewussten“ gefühlt haben. Aber auch die Sicht derjenigen, welche die Gasse gebildet haben, war André wichtig, weswegen diese beiden wichtigen Perspektiven „außen“ und „innen“ mit den Kindern besprochen wurden. Innere und äußere Haltung gehören genau so zusammen wie die Innen- und Außensicht.
Auch die Pause war ein besonderes Highlight, weil sich einige Eltern und Lehrer vom Bushido sich große Mühe gemacht haben und einen Waffelstand mit Kaffee, Kakao und Wasser organisierten. Tolle Sache und vielen Dank!
Nach der Pause wurde das Ausweichen geübt, dabei wurde der Gürtel zunächst als verlängerter Schlagarm oder mit einem Knoten als „Wurfgeschoß“ genutzt. Danach sollten die Schüler erfahren, was man alleine durch seine Stimme und ihre Kraft ausrichten kann. In unterschiedlichen Situationen sollten die Schüler einen potenziellen Angreifer mit einem lauten „Stopp“ auf Distanz halten. Das war auch ein Erlebnis, die große Kraft der starken Stimme zu spüren und zu sehen, wie sie auf andere wirkt...
André vermittelte den Kindern immer wieder, dass sie sehr viel Kraft in sich tragen. Es ist so viel da. Diese innere Kraft darf..., muss freigelassen werden. Ein Abschlussspiel läutete das Ende des Lehrgangs ein.
Ein großes Lob gilt den jungen Jiu-Jitsuka, die mal wieder voller Elan, selbstbewusst und mit Freude bei der Sache waren. Auch ein großes Dankeschön an die vielen Eltern, die am Mattenrand moralisch ihre starken Kinder unterstützt haben, gleiches gilt dem Bushido Mülheim für die tolle gelungene Organisation.
 

Text: André Rasche
Foto: Sabine Kloß