Deutscher Jiu Jitsu Bund

Bei einem "Freundschaftslehrgang" kamen vor kurzem Sensei und Schüler der umliegenden Vereine zusammen, um mit Shihan Leslie Ottoey (9. Dan Jiu Jitsu) und seinen Schülern aus Aalst, Belgien, Jiu Jitsu zu üben. Mehrere Monate war die Halle des Turnerbundes (Bushido) Essen-Frintrop 03 e.V. (TBF) an der Dellwiger Straße in Essen, Heimat der Jiu-Jitsu-Abteilung des Turnerbundes Frintrop, wegen umfassender Umbauarbeiten geschlossen. In Bottrop, Oberhausen und Mülheim fanden die Essener Jiu-Jitsuka während dieser Zeit bei befreundeten Vereinen die Möglichkeit, weiter zu trainieren.
Als Dankeschön lud der TBF nun diese Vereine kürzlich in die sehr schön renovierte Halle nach Essen-Frintrop ein, um gemeinsam einen Lehrgang mit internationalen Gästen zu veranstalten. – Lehrgänge dienen dem Jiu-Jitsuka dazu, seine Fähigkeiten und das Repertoire an Techniken zu erweitern und sich mit anderen auszutauschen. In diesem speziellen Fall erweiterten die "Ruhrgebiets-Jiu-Jitsuka" ihren Horizont gen Belgien und umgekehrt, denn Shihan Leslie Ottoey (9. Dan Jiu Jitsu und Repräsentant Belgiens bei den United Nations of Ju Jitsu) besuchte mit seinem Gefolge das Frintroper Dojo, um mit den Vereinen aus dem Umkreis einen Freundschaftslehrgang zu veranstalten.
Eine große Gruppe von begeisterten Jiu-Jitsuka trainierte gemeinsam die Techniken von drei Meistern: Leslie Ottoey (9. Dan Jiu Jitsu), Dieter Mäß aus Mülheim (8. Dan Jiu Jitsu) und Markus Wilger aus Bottrop (5. Dan Jiu Jitsu). Dabei waren alle Gürtelklassen vertreten, die hohen Gürtelgrade halfen ganz nach korrekter Manier des Freundschaftslehrgangs den anderen.
Leslie Ottoey war begeistert: "It was very nice to be here, we all felt very welcome. I think we have to do it again, maybe next time in Belgium.‟ (Es war sehr schön, hier zu sein, wir haben uns alle sehr willkommen gefühlt. Ich denke, wir sollten das nochmal machen, vielleicht dann in Belgien!) Für Markus Wilger (5. Dan Jiu Jitsu) war es ein Wiedersehen der besonderen Art, denn er entstammt dem TBF und war sehr lange Zeit Schüler von Dieter Lösgen (10. Dan Jiu Jitsu, Ehrenpräsident DJJB, KID). Er betrachtete es als Ehre hier zu unterrichten und schloss sich dem Ansinnen von Leslie Ottoey (9. Dan Jiu Jitsu), einen internationalen Lehrgang als Austausch zu wiederholen oder sogar dauerhaft einzurichten, an.
Alle drei Referenten begeisterten mit ihren technischen Darbietungen, sodass jeder Lehrgangsteilnehmer eine Menge mit nach Hause nehmen konnte. – Der Blick über den "Tellerrand" im Budo ist eben deswegen so wichtig, weil sich die Welt permanent verändert. Das schließt auf der einen Seite Veränderungen mit Blick auf Techniken mit ein, auf der anderen Seite betrifft dies die Pflege von Freundschaften.
Dieser Lehrgang konnte somit als Spiegel für die Dojo überschreitende Freundschaft im lokalen und regionalen Kontext wahrgenommen werden, gleichwohl aber auch für die Freundschaft über Ländergrenzen hinweg. Diesen Eindruck vermittelte auch Dieter Mäß (8. Dan Jiu Jitsu), der als Großmeister des Jiu Jitsu aus dem Ruhrgebiet seit Jahrzehnten erfolgreich auf der Matte steht. – Nach Stunden intensiven Trainierens und Lernens kam man noch bei "Speis' und Trank" zusammen und ließ den Lehrgang gemütlich ausklingen. Fazit: Unbedingt wiederholen...
 

Karoline Seck