Deutscher Jiu Jitsu Bund

Seit 35 Jahren besteht die Abteilung Jiu Jitsu des TV Hohenlimburg 1871 e.V. nun.
Im Rahmen dieses Jubiläums gab es kürzlich zahlreiche Ehrungen, u.a. für Großmeister Gerd Dressler (6. Dan Jiu Jitsu). Großmeister Gerd Dressler hat die Abteilung für japanische Kampfkunst des TV Hohenlimburg 1871 vor genau 35 Jahren mitgegründet. Zum Jubiläum wurde er für seine Verdienste im Namen des Vereins geehrt.
Gerd Dressler und seiner Abteilung wurde auch im Namen des Deutschen Jiu Jitsu Bundes gratuliert und für die Arbeit gedankt. Unter anderem hat Gerd Dressler in den vergangenen 35 Jahren insgesamt 16 Schwarzgurte ausgebildet – die höchste Prüfung dieser Kampfkunst: „Gerd hat uns gelehrt, dass Jiu Jitsu eine Lebensphilosophie ist. Besonders schön ist es, dass er über die Jahre unsere traditionellen Rituale beibehalten hat. Am ersten Mittwoch im Jahr treffen wir uns hier in der Halle. Dann werden nach japanischem Brauch die Schüler von den Lehrern bedient...“, sagte Stefan Niklas, stellvertretender Abteilungsleiter, vor den 50 anwesenden Mitgliedern und Freunden.
Ein Ritual ist für Niklas aber besonders beeindruckend: Einmal im Jahr fährt Gerd Dressler mit allen Schwarzgurten nach Düsseldorf. Dort wird im japanischen Viertel traditionell japanisch gegessen. Anschließend geht es immer noch in die Altstadt. – Die Abteilung Jiu Jitsu bot den Anwesenden ein tolles Rahmenprogramm. Vor Gerd Dressler und Robert Zink, Letztgenannter ebenfalls Lehrer beim TV Hohenlimburg 1871, wurde von zwei Aktiven eine ganz spezielle interne Prüfung der Selbstverteidigung durchgeführt.
Im Mittelpunkt der Betrachtung befindet sich eine spezielle Selbstverteidigungskunst, welche ihre Wurzeln in der alten Samurai-Kunst Japans hat. Sinn und Zweck dieser Übungsform ist es, Angriffe – unter anderem auch mit verschiedenen Waffen – abzuwehren und den Gegner schließlich gekonnt kampfunfähig zu machen. Dabei geht es nach der asiatischen Philosophie darum, die Kraft des Gegners zu nutzen. Mit einem stumpfen Messer, Stöcken und einer Übungspistole wird dabei im Rahmen dieser Übungsform das Gegenüber angegriffen.
Mit gekonnten Bewegungen müssen Energie und Mechanik des Gegners ausgenutzt werden, um nicht nur den Angriff allein abzuwehren, sondern auch die Hoheit über die Situation zu gewinnen. All das will geübt sein. Dank dem Wirken des Cheflehrers ist das in der Vergangenheit mit großem Erfolg geschehen.
Doch Gerhard Dressler ist nicht nur Großmeister des Jiu Jitsu, sondern trainiert auch noch die Kunst des Schwertkampfes, was aus Sicht des TV Hohenlimburg 1871 in dieser Region ein Alleinstellungsmerkmal ist. Mit einem stumpfen Trainingsschwert führte er eine Kata vor, und erklärte den Anwesenden dabei einiges über diese Kunstform. Wäre das an Vielseitigkeit nicht genug, so legt man beim TV Hohenlimburg 1871 auch noch sehr viel Wert auf die Atemtechnik.
Stefan Niklas bewertet diese als eines der wichtigsten Dinge beim Jiu Jitsu: „Wir fahren sogar einmal im Jahr zu einem Mönch nach Münster, um diese Atemtechniken zu erlernen und zu vertiefen. Dadurch haben auch Personen im höheren Alter noch einen großen Vorteil auf der Matte.“ Atem ist Leben, und auch im Budo muss man, wenn man erfolgreich sein will, einen langen Atem haben – und ihn behalten. 35 Jahre aktives Üben sind lebender Beweis, dass die Abteilung für japanische Kampfkunst des TV Hohenlimburg 1871 „fit“ ist für die Zukunft...
 

Sven Ruhrmann