Deutscher Jiu Jitsu Bund

– Arloff Kirspenich schickt Jiu-Jitsuka reihenweise auf die Matte
Nach den Sommerferien stand zum Auftakt des zweiten Lehrgangs-Halbjahres das Thema Judo-Grundtechniken und deren Umsetzung in der Selbstverteidigung/Abwehrtechnik auf dem Programm des Deutschen Jiu Jitsu Bundes im Landesverband NRW.
Viele Teilnehmer fanden den Weg zum TuS Arloff Kirspenich, der diesen Lehrgang am 10. September 2016 ausrichtete. Geleitet wurde der Lehrgang von Christian Weber (3. Dan Jiu Jitsu, 2. Dan Jiudo).
Nach den Olympischen Spielen und den ersten paralympischen Judo-Medaillen in Rio, ließ Christian im Rahmen des Aufwärmtrainings ein wenig Theorie einfließen. So erläuterte er die Entstehung des Judo aus dem Jiu Jitsu, den Unterschied zwischen Selbstverteidigung und Wettkampf und die Nutzung von Wurftechniken im Jiu Jitsu. Neben dem theoretischen Anteil war der Fokus des Aufwärmtrainings die Stärkung der Rumpfmuskulatur.
Im Rahmen von Partnerübungen lernten die Teilnehmer neue Möglichkeiten kennen, ihre Körperspannung für die Fallübung aus allen möglichen Wurfsituationen zu verbessern. Die Teilnehmer meisterten diese Aufgaben souverän, so dass sie gut vorbereitet in die Fallübung und dann in den technischen Teil des Lehrgangs übergehen konnten.

Der technische Teil gliederte sich nach den Wurfgruppen, die für Gelb-, Orange- und Grüngurte in der Prüfungsordnung abgefragt werden. Das sind Bein-, Hüft- und Schulterwürfe. Zu jedem Wurf wurde mindestens eine Vorübung vorgeschaltet, die die wichtigsten Prinzipien, wie Gleichgewicht brechen, Bein- und Hüfteinsatz etc. betonte.
Dabei kamen vor allem Übungsformen zu dritt zum Einsatz, die es ermöglichen einen Aspekt des Wurfes, z.B. den Einsatz des Zug-Arms beim Seoi Nage, zu separieren und speziell zu üben. Nach der Grundlagenarbeit erfolgte dann die Umsetzung in jeweils einer Abwehrtechnik. Dabei wählte Christian sowohl typische Körper- wie auch Distanzangriffe aus der Prüfungsordnung. Fokus war die Übersetzung der Grundtechnik aus dem Judo in eine Abwehrtechnik. Wichtig ist hierbei die Positionierung zum Partner, der sich im Angriff befindet, wie auch die Wahrnehmung diverser zusätzlicher Möglichkeiten des Gleichgewicht-Brechens, die die Selbstverteidigung mit sich bringt.
Ein Lehrgang zum Thema Judo darf natürlich nicht ohne ein Randori (Übungskampf) zu Ende gehen. Beim „Bärenringen“ im Bodenkampf holten die Jugendlichen und Erwachsenen die letzten Reserven aus sich raus. Nach den vielen Würfen und technischen Details ging es hier lediglich darum den „Partner-Bär“ im Kniestand durch geschickten Einsatz des eigenen Körpers aus dem Gleichgewicht zu (b)ringen.
Alles in allem können Teilnehmer und Lehrer auf einen schönen und ereignisreichen Tag zurückblicken. Die Teilnehmer waren hoch motiviert, offen und wissbegierig. Ein Dank gilt dem TuS Arloff Kirspenich, der diesen Lehrgang ausgerichtet hat.

Christian Weber