Am 13. Juni 2015 veranstaltete der Deutsche Jiu Jitsu
Bund bei den
Sportfreunde(n) 06 Sterkrade-Heide e.V. Abteilung Jiu Jitsu einen
Lehrgang für Gelb- bis Grüngurte. Als Thema waren Abwehren gegen gefasste Angriffe vorgegeben.
Als Lehrgangsleiter war Josef Flecken (2. Dan Jiu Jitsu) vom
TuS-Arloff-Kirspenich e.V. eingeladen. – Gefasste Angriffe sind Körperangriffe,
die man, wenn man sehr aufmerksam ist, "kommen sieht".
Nun sind wir Jiu-Jitsuka – sowohl als Budoka als auch als Sportler gesehen – Menschen im Gi oder in zivil, die sich in einer Ernstsituation verständlicherweise nicht gerne angreifen lassen, bzw. sofort geeignete Maßnahmen gegen die Angriffe einleiten: sollten, müssen, werden! Das setzt den Gedanken realistischer und legitimer Selbstverteidigung voraus und wird auch vom Gesetz gestützt. Der Aspekt realistischer Techniken in der Selbstverteidigung darf somit auch auf Lehrgängen nicht zu kurz kommen.
Doch aktive Selbstverteidigung fängt im Kopf an: "Eigentlich sehe ich es doch, wenn ein Angreifer meine Handgelenke, meinen Hals oder mich ganz umklammern will, und weiche schon im Vorfeld aus." Hierzu muss man aber auch den möglichen Angreifer beobachten, sein Verhalten und seine Körpersignale deuten.
Die eigene Reaktion und Abwehrbewegung kommt bei einer erfolgreichen Aktion sodann aus dem gesamten Körper heraus. Ohne Nachdenken. Gelingt dies nicht rechtzeitig – gemeint ist das Ausweichen –, versucht man sich mit den gelernten Abwehrtechniken zu befreien. Es gibt somit verschiedene Arten der "Antworten" in Bezug auf einen Angriff. Das sollte auch im Rahmen dieses Lehrgangs vermittelt und geübt werden: Nach einer kurzen, theoretischen Einleitung begann der Lehrgangsleiter das Aufwärmtraining mit einigen Rauf- und Rangelspielen.
Hierbei kam es gleich schon schnell zu engem Körperkontakt, der später beim Üben der Bestandteile der Techniken unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiches Erlernen und Verinnerlichen der gesamten Techniken ist.
Keine leichte Aufgabe: "Was schütze ich zuerst, wenn ich von vorne angegriffen werde? Klar, wir wissen es alle: den Unterleib! Den Hals ziehen wir beim Würgen ein, um es dem Angreifer so schwer wie möglich zu machen, uns die Luft- und Blutzufuhr abzuklemmen."
Bekannte Dinge, die auch übertragbar sind, denn auch bei den Umklammerungen erfolgt neben dem Schutz des Unterleibs auch die Absicherung des Gesichtes vor eventuellen "Kopfnüssen"; denn diese Art der "Kopfnüsse" fördert nicht das Denkvermögen, sie vermindert und verhindert dies vielmehr! Hier ist der Eigenschutz gefragt.
Dem Grunde nach handelt es sich auch hier um einen Bewegungsablauf, der automatisiert wird. Üben, üben, üben – so heißt die Parole. Wie? Zuerst braucht man Schutz für den eigenen Körper, dann kann man den Gegner mit Techniken "schocken" und ggf. aus dem Gleichgewicht bringen, dann folgt eine weitere, sich an Ausweichen, Block und/oder Schock anschließende Technik. Wichtig ist es auch, dass man aus der Position der Reaktion in die der Aktion gelangt und die Kontrolle über die gesamte Handlung erlangt. – Dass man als Jiu-Jitsuka auf der Matte nicht alle Techniken eines Lehrgangs als Ganzes "abspeichern" kann, das ist ganz klare Sache.
Das kann nicht angestrebt sein, denn es geht schließlich um die Erweiterung des Horizonts, und zwar sowohl technisch als auch gruppendynamisch. Denn auf einem Lehrgang übe ich womöglich nicht automatisch mit meinem Partner, lerne neue Jiu-Jitsuka (und deren vielleicht andere Bewegungsmuster etc.) kennen.
Der Lehrgangsleiter wies darauf hin, dass es insgesamt eine ganze Menge Techniken gibt. Aber es gibt im DJJB nur einen "Baukasten" mit Prinzipien und Grundsätzen, die hinter allen Techniken stehen und sich immer wieder in den Techniken widerspiegeln.
Wenn man bei jedem Lehrgang die eine oder andere Technik für sich selbst mitnimmt, ist schon viel erreicht. Jeder Jiu-Jitsuka entwickelt im Laufe der Zeit einen eigenen Stil mit Blick auf Kampfkunst und Selbstverteidigung.
Die individuelle Entwicklung ist sehr wichtig, damit das "Pflänzchen Jiu Jitsu" in uns wachsen kann. Die Lehrer auf der Matte kultivieren unser Jiu Jitsu und trennen Wildwuchs von geradem Stamm und Blüte. Es wird mitunter das Ergebnis des Trainings im eigenen Verein auch mit den besuchten Lehrgängen und dem Neuen kombiniert.
Die Rückkopplung Verein-Lehrgang und umgekehrt ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Lehr- und Prüfungswesens im DJJB. – Nach einer lehrreichen Übungszeit mit dem Thema Abwehren gegen gefasste Angriffe bedankte sich der Lehrgangsleiter bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die sehr rege Mitarbeit und wünschte allen eine gute Heimfahrt.
Nun sind wir Jiu-Jitsuka – sowohl als Budoka als auch als Sportler gesehen – Menschen im Gi oder in zivil, die sich in einer Ernstsituation verständlicherweise nicht gerne angreifen lassen, bzw. sofort geeignete Maßnahmen gegen die Angriffe einleiten: sollten, müssen, werden! Das setzt den Gedanken realistischer und legitimer Selbstverteidigung voraus und wird auch vom Gesetz gestützt. Der Aspekt realistischer Techniken in der Selbstverteidigung darf somit auch auf Lehrgängen nicht zu kurz kommen.
Doch aktive Selbstverteidigung fängt im Kopf an: "Eigentlich sehe ich es doch, wenn ein Angreifer meine Handgelenke, meinen Hals oder mich ganz umklammern will, und weiche schon im Vorfeld aus." Hierzu muss man aber auch den möglichen Angreifer beobachten, sein Verhalten und seine Körpersignale deuten.
Die eigene Reaktion und Abwehrbewegung kommt bei einer erfolgreichen Aktion sodann aus dem gesamten Körper heraus. Ohne Nachdenken. Gelingt dies nicht rechtzeitig – gemeint ist das Ausweichen –, versucht man sich mit den gelernten Abwehrtechniken zu befreien. Es gibt somit verschiedene Arten der "Antworten" in Bezug auf einen Angriff. Das sollte auch im Rahmen dieses Lehrgangs vermittelt und geübt werden: Nach einer kurzen, theoretischen Einleitung begann der Lehrgangsleiter das Aufwärmtraining mit einigen Rauf- und Rangelspielen.
Hierbei kam es gleich schon schnell zu engem Körperkontakt, der später beim Üben der Bestandteile der Techniken unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiches Erlernen und Verinnerlichen der gesamten Techniken ist.
Der Körperkontakt beim Üben ist dringend notwendig, damit man die Situation bestmöglich in Theorie und Praxis nachempfinden kann. Nach Erreichen der "Betriebstemperatur" zeigte Josef Flecken verschiedene Techniken gegen das Fassen der Handgelenke, das Würgen von verschiedenen Seiten und gegen Umklammerungen von allen Seiten, und zwar über und unter den Armen.
Keine leichte Aufgabe: "Was schütze ich zuerst, wenn ich von vorne angegriffen werde? Klar, wir wissen es alle: den Unterleib! Den Hals ziehen wir beim Würgen ein, um es dem Angreifer so schwer wie möglich zu machen, uns die Luft- und Blutzufuhr abzuklemmen."
Bekannte Dinge, die auch übertragbar sind, denn auch bei den Umklammerungen erfolgt neben dem Schutz des Unterleibs auch die Absicherung des Gesichtes vor eventuellen "Kopfnüssen"; denn diese Art der "Kopfnüsse" fördert nicht das Denkvermögen, sie vermindert und verhindert dies vielmehr! Hier ist der Eigenschutz gefragt.
Dem Grunde nach handelt es sich auch hier um einen Bewegungsablauf, der automatisiert wird. Üben, üben, üben – so heißt die Parole. Wie? Zuerst braucht man Schutz für den eigenen Körper, dann kann man den Gegner mit Techniken "schocken" und ggf. aus dem Gleichgewicht bringen, dann folgt eine weitere, sich an Ausweichen, Block und/oder Schock anschließende Technik. Wichtig ist es auch, dass man aus der Position der Reaktion in die der Aktion gelangt und die Kontrolle über die gesamte Handlung erlangt. – Dass man als Jiu-Jitsuka auf der Matte nicht alle Techniken eines Lehrgangs als Ganzes "abspeichern" kann, das ist ganz klare Sache.
Das kann nicht angestrebt sein, denn es geht schließlich um die Erweiterung des Horizonts, und zwar sowohl technisch als auch gruppendynamisch. Denn auf einem Lehrgang übe ich womöglich nicht automatisch mit meinem Partner, lerne neue Jiu-Jitsuka (und deren vielleicht andere Bewegungsmuster etc.) kennen.
Der Lehrgangsleiter wies darauf hin, dass es insgesamt eine ganze Menge Techniken gibt. Aber es gibt im DJJB nur einen "Baukasten" mit Prinzipien und Grundsätzen, die hinter allen Techniken stehen und sich immer wieder in den Techniken widerspiegeln.
Wenn man bei jedem Lehrgang die eine oder andere Technik für sich selbst mitnimmt, ist schon viel erreicht. Jeder Jiu-Jitsuka entwickelt im Laufe der Zeit einen eigenen Stil mit Blick auf Kampfkunst und Selbstverteidigung.
Die individuelle Entwicklung ist sehr wichtig, damit das "Pflänzchen Jiu Jitsu" in uns wachsen kann. Die Lehrer auf der Matte kultivieren unser Jiu Jitsu und trennen Wildwuchs von geradem Stamm und Blüte. Es wird mitunter das Ergebnis des Trainings im eigenen Verein auch mit den besuchten Lehrgängen und dem Neuen kombiniert.
Die Rückkopplung Verein-Lehrgang und umgekehrt ist auch ein wesentlicher Bestandteil des Lehr- und Prüfungswesens im DJJB. – Nach einer lehrreichen Übungszeit mit dem Thema Abwehren gegen gefasste Angriffe bedankte sich der Lehrgangsleiter bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die sehr rege Mitarbeit und wünschte allen eine gute Heimfahrt.
Josef Flecken