Was ist Kata? Diese Frage stellt sich irgendwann der Jiu-Jitsuka, wenn er irgendwann einmal jemanden beim Üben einer Kataform sieht oder selbst die einzelnen Techniken,
die schon der Schülergrad übt, gemäß den Anweisungen seines Lehrers langsam zu einer sinnvollen Verknüpfung von Einzelbewegungen zusammenführen muss.
Wir haben alle schon einmal die Leistungen der Sportler bei den Olympischen Winterspielen bewundert und konnten vor allem beim Eiskunstlauf Darbietungen von "Kür" und "Pflicht" mitverfolgen. Der Vergleich mit dem Eiskunstlauf ist sicherlich schwierig, aber gerade bei der "Pflicht" gibt es für das Eislaufpaar kaum Spielräume für technische Variationen, da alle das gleiche Programm zeigen müssen.
Hier stehen die Form und der aus der Form erwachsene Ausdruck sowie die direkte Vergleichbarkeit des Gezeigten und die Wiederholbarkeit des Geübten im Sinne einer Norm im Vordergrund. Während die Eiskunstläufer auf dem blankpolierten Eis ihre Bahne ziehen, laufen Tori und Uke mit hörbarem Bodenkontakt der Füße, auch spürbar durch das Schleifen der Fußsohlen auf den Tatami, ihre Bahnen auf der Matte. Neben den technischen Vorgaben gibt es aber unvergleichlich viele (zusätzliche) Möglichkeiten für Tori und Uke, Kata im harmonischen Zusammenspiel durch Gestik, Haltung, Atmung und innere Dynamik einen individuellen Charakter zu verleihen.
Wie beim Eiskunstlauf der Paare kommen auch beim Laufen einer Jiu-Jitsu Kata Tori und Uke auf die Matte und zeigen gemeinsam ein Programm. Wer Dan-Prüfungen im DJJB ablegen will, kann an Kata nicht vorbeikommen. Daher gibt es nunmehr seit etwa 25 Jahren regelmäßig Kata-Lehrgänge, wo mit dem Erlernen der ersten Kata: Abwehren gegen Handgelenkbefreiungen die Basis für das Beherrschen einer Kata buchstäblich "an die Hand" gegeben wird.
Das trifft auch schon für die ersten beiden Kata zu, die selbstverständlich das Fundament für die jeweils nachfolgenden Kata-Formen darstellen, und wird in der dritten Kata "Abwehren gegen gefasste Angriffe" fortgeführt. Die vierte Kata stellt eine Besonderheit dar, weil die Stock-Kata "Abwehren gegen Kurzstockangriffe" hinsichtlich des zu bewältigenden Schwierigkeitsgrades noch einmal einen deutlichen Sprung darstellt. Während die ersten drei Kata waffenlose Angriffe zum Thema haben, sind die Kata-Formen von der vierten bis zur sechsten Kata Waffen-Kata: Abwehren gegen Kurzstock, Messer und Pistole.
Durch alle Kataformen zieht sich aber auch ein verbindender roter Faden, denn mit dem Erlernen und Zeigen von Kata spiegelt sich auch die Entwicklung des jeweiligen Jiu-Jitsuka wider. – Somit konnten an den beiden Lehrgangstagen vom 19./20. September 2015 unter der Leitung von Dieter Lösgen und Josef Djakovic im Dojo des Bujindo Mülheim an der Schnittstelle von der dritten zur vierten Kata wesentliche Grundlagen für die fortgeschrittene Beherrschung der Kata gelegt oder gefestigt werden.
Wenn "Es" in uns wirkt, dann können wir alles um uns herum vergessen und uns auf das Wesentliche: Kata konzentrieren. Diese Konzentration auf das Wesentliche gebiert ein Mehr an innerer Haltung in uns, so dass wir Kata nicht nur laufen, sondern auch leben können. Die Bahnen und Wege, in denen wir auf der Matte laufen, ähneln den scharf geschnittenen Spuren der Eiskunstläufer, die durch ihre kunstvollen Figuren auf dem Eis ebenfalls bleibende, aber sichtbare Spuren auf dem Kunsteis hinterlassen.
Wir haben alle schon einmal die Leistungen der Sportler bei den Olympischen Winterspielen bewundert und konnten vor allem beim Eiskunstlauf Darbietungen von "Kür" und "Pflicht" mitverfolgen. Der Vergleich mit dem Eiskunstlauf ist sicherlich schwierig, aber gerade bei der "Pflicht" gibt es für das Eislaufpaar kaum Spielräume für technische Variationen, da alle das gleiche Programm zeigen müssen.
Hier stehen die Form und der aus der Form erwachsene Ausdruck sowie die direkte Vergleichbarkeit des Gezeigten und die Wiederholbarkeit des Geübten im Sinne einer Norm im Vordergrund. Während die Eiskunstläufer auf dem blankpolierten Eis ihre Bahne ziehen, laufen Tori und Uke mit hörbarem Bodenkontakt der Füße, auch spürbar durch das Schleifen der Fußsohlen auf den Tatami, ihre Bahnen auf der Matte. Neben den technischen Vorgaben gibt es aber unvergleichlich viele (zusätzliche) Möglichkeiten für Tori und Uke, Kata im harmonischen Zusammenspiel durch Gestik, Haltung, Atmung und innere Dynamik einen individuellen Charakter zu verleihen.
Wie beim Eiskunstlauf der Paare kommen auch beim Laufen einer Jiu-Jitsu Kata Tori und Uke auf die Matte und zeigen gemeinsam ein Programm. Wer Dan-Prüfungen im DJJB ablegen will, kann an Kata nicht vorbeikommen. Daher gibt es nunmehr seit etwa 25 Jahren regelmäßig Kata-Lehrgänge, wo mit dem Erlernen der ersten Kata: Abwehren gegen Handgelenkbefreiungen die Basis für das Beherrschen einer Kata buchstäblich "an die Hand" gegeben wird.
Wer zu einem Kata-Lehrgang geht, wird am Ende des Lehrgangs sicher das Grundgerüst beherrschen, hierfür garantiert seit 25 Jahren das bekannte Lehrerteam Dieter Lösgen (Bundestrainer, 10. Dan Jiu Jitsu) und Josef Djakovic (8. Dan Jiu Jitsu, 1. Vorsitzender KID/DJJB). Doch mit dem Gerüst fängt die Feinarbeit an Technik und Verknüpfung derselben zu Kata erst an. Spätestens mit der dritten und vierten Kata – Inhalte der Lehrgangstage am 19./20. September 2015 – trifft man auf einen Grad an Komplexität, der eine langjährige aktive und konstruktive Auseinandersetzung mit der Materie Kata verlangt.
Das trifft auch schon für die ersten beiden Kata zu, die selbstverständlich das Fundament für die jeweils nachfolgenden Kata-Formen darstellen, und wird in der dritten Kata "Abwehren gegen gefasste Angriffe" fortgeführt. Die vierte Kata stellt eine Besonderheit dar, weil die Stock-Kata "Abwehren gegen Kurzstockangriffe" hinsichtlich des zu bewältigenden Schwierigkeitsgrades noch einmal einen deutlichen Sprung darstellt. Während die ersten drei Kata waffenlose Angriffe zum Thema haben, sind die Kata-Formen von der vierten bis zur sechsten Kata Waffen-Kata: Abwehren gegen Kurzstock, Messer und Pistole.
Durch alle Kataformen zieht sich aber auch ein verbindender roter Faden, denn mit dem Erlernen und Zeigen von Kata spiegelt sich auch die Entwicklung des jeweiligen Jiu-Jitsuka wider. – Somit konnten an den beiden Lehrgangstagen vom 19./20. September 2015 unter der Leitung von Dieter Lösgen und Josef Djakovic im Dojo des Bujindo Mülheim an der Schnittstelle von der dritten zur vierten Kata wesentliche Grundlagen für die fortgeschrittene Beherrschung der Kata gelegt oder gefestigt werden.
Doch es ging nicht nur um technische, sondern auch um philosophische Grundlagen, wie es sich lange zuvor bereits mit der Leitfrage: "Was ist Kata?" bereits ankündigte. Kata ist eben nicht nur an perfekte Ausführung von Tori und Uke geknüpft, sondern auch an tiefe Verinnerlichung von Technik, Kontrolle, Harmonie und den Wechsel von Yin und Yang. Es geht eben nicht nur um das vordergründige Verstehen und "Abspulen" der Technik in ihren Einzelheiten wie Bewegung und Kontrolle des Partners, vielmehr geht es darum, das "Es", wie Hans Gert Niederstein es nannte, in uns wirken zu lassen.
Wenn "Es" in uns wirkt, dann können wir alles um uns herum vergessen und uns auf das Wesentliche: Kata konzentrieren. Diese Konzentration auf das Wesentliche gebiert ein Mehr an innerer Haltung in uns, so dass wir Kata nicht nur laufen, sondern auch leben können. Die Bahnen und Wege, in denen wir auf der Matte laufen, ähneln den scharf geschnittenen Spuren der Eiskunstläufer, die durch ihre kunstvollen Figuren auf dem Eis ebenfalls bleibende, aber sichtbare Spuren auf dem Kunsteis hinterlassen.
Jede Kata – somit auch die sechs Kata-Formen nach der Prüfungsordnung des Deutschen Jiu Jitsu Bundes – hinterlässt auch in uns Spuren, die uns helfen, dem WEG zu folgen: auf der Matte durch das synchrone "Schleifen" zweier Fußpaare, im Leben durch ein Plus an charakterlichem Schliff. Unser "Eis" ist die Matte. Die Spuren dieses "Schliffs" sind im Denken und Handeln sichtbar. (...) Das allein zählt, dass wir gedankenfrei sind bei dem Betreten des Dojo, sowie im Kampf und übertragen auf unser Dasein, dass die Kette der Augenblicke (auch Leben genannt) vom ES in uns gestaltet ist, weil alles DO ist. (Hans Gert Niederstein)
Text und Bilder: Andreas Dolny & Volker Schwarz