Deutscher Jiu Jitsu Bund

Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess, ein Sammeln von Erfahrungen aus Einzelerlebnissen und Beobachtungen. Unter diesem Motto lässt sich der Lehrgang am Samstag, den 20. Mai 2017, beschreiben.
Bei diesem Lehrgang vermittelte Christoph Urbanowicz den Teilnehmern im Dojo des DOSHINKAI e.V. in Oberhausen nicht nur die grundlegenden Bewegungsformen, wie sie beim olympischen Boxen vorherrschen, sondern er schaffte es auch durch viele eingestreute Beispiele, die für das Boxen notwendigen Muskelgruppen anzusprechen: So wurden hierzu zwischendurch Schnellkraft, Bauchmuskeln, Hüftbeweglichkeit, Schultermuskulatur und Beinarbeit gezielt trainiert.
Begleitend wurden dazu Jab & Punch Kombinationen und Meidbewegungen geübt. – Wie bei allen Kampfkünsten gehen auch beim Boxen die Bewegungen vom Zentrum aus. Das Zentrum umfasst hier die materielle und nicht-materielle Dimension. Am Anfang steht ein Gedanke bzw. eine Kette von Gedanken... Eigene und die des Gegenübers. Daraus entsteht das, was man unter Ereigniskette im Zusammenhang von Ursache und Wirkung bzw. actio und reactio betrachten kann. Ausgesprochen interessant war in diesem Sinne dann eine Übung mit Block des gegnerischen Jabs nach außen und als Folge der direkte Jab zum Kopf. Aus diesem Konter folgte dann noch eine Variante mit einem Schulter-Block des letzten Jabs.
Besondere Anforderungen stellte Christoph an die Teilnehmer bei der Übung zur Stärkung der Schultermuskulatur. Hierzu wurde der Aufgang in den Handstand an der Wand mit vielen Wiederholungen, und später dann der Stand auch einhändig durchgeführt. Als weitere Möglichkeit zeigte er die Ausführung aus der Hocke und der Bank.
 

Im Anschluss folgten noch Übungen in der Nahdistanz mit körpernahen Haken in verschiedenen Kombinationen und Schlagkombinationen auf die gegnerischen Handschuhe. Den Schlusspunkt setzte eine lockere Runde Sparring auf der Matte. Ein interessantes und verbindendes Merkmal des Boxens im Zusammenhang mit dem Jiu Jitsu ist, dass beim Boxen im rechteckigen „Ring“ gekämpft wird; die Tatami – unsere geschätzte rechteckige Matte(nfläche) – lädt auch so manches Mal zum „Kreis“ ein, wenn vorher Geübtes sich gegenüber unterschiedlichen Partnern bewähren muss. Das liegt dann wohl an gemeinsamen Grundlagen, die jedoch immer wieder auch in unterschiedlichen Zusammenhängen geübt und aufgefrischt werden müssen.
An diesem Tag hatten alle Jiu-Jitsuka die Gelegenheit... Nach all diesen abwechslungs- und lehrreichen Einheiten verging die Zeit wie im Flug, so dass die Lehrgangsteilnehmer am Ende aus „Ring“ und „Kreis“ heraustraten und geschafft, aber um viele neue Eindrücke und Methoden reicher den Heimweg antraten.

Achim Wiemer